Nun bereits seid März 2022 arbeite ich an meinem Projekt Clockwork. Dies ist immer noch in der Phase Prototyping da noch kleinere Anpassungen gemacht werden. Erfolgreicher war da das Projekt Keychain wo ich Anhänger für den Streamer Meisterdieb und die Community erstellt und gedruckt habe.

Aber wie geht man bei der Erstellung vor und was sollte man beachten?

Als erstes sollte man sich in der Regel Projekte suchen die dem vorhandenem Skilllevel entsprechen. Dies habe ich bei Clockwork total ignoriert. Bei den Anhängern hingegen waren Konzeption und Erstellung der ersten Prototypen recht einfach da die zu verwendeten Grafiken bereits in 3D vorlagen und ich diese nur in eine für den 3D Druck gerechtes Format umrechnen musste.

Aber fangen wir am Anfang an mit der Idee:

Hier sollte man sich Fragen mit welchen Drucker (FDM, SLS, SLA, DLP) will ich meine Idee umsetzen. Je nachdem was Ihr im Besitz habt. Dann muss man sich fragen wie will ich dies umsetzen soll das Produkt nur einseitig mit Motiv sein oder beidseitig, hat es gar keine Motive sondern ist ein normales Objekt.

Je nachdem für was man sich entscheidet, muss die Idee unterschiedlich umgesetzt werden.

Beispiel: FDM Druck mit Filament: in einem Stück oder in mehreren Stücken, Support frei oder mit

Beispiel: Harzdruck (SLS,DLP) hier ist die Positionierung auf der Druckplatform und die Menge an Support das wichtigste. Der Harzdruck ist wesentlich einfacher zu gestallten als ein FDM Druck.

Habt Ihr dies alles zu Papier oder in den PC gebracht geht es in die CAD Anwendung und die Erstellung des Druckstückes:

Nun hat man seine Idee in einer Rohfassung im CAD erstellt und will natürlich wissen wie es im Druck aussieht also wird ein Testdruck gedruckt. Dabei findet man schnell raus ob man mehr Support weniger oder sogar gar keins benötigt wie auch Fehlerquellen im Design welche nochmals im CAD angepasst werden müssen. Dieser Prozess kann sich mehrfach wiederholen bis man selber mit dem entsprechendem Ergebnis zufrieden ist.

Hat man nun den ersten perfekten Testdruck: Wird dieser bzw. Die Datei dieses Druckes als Master für weitere Drucke verwendet um eine gewünschte Stückzahl oder auch Drucke in verscheidenen Farben zu erstellen.

Hier einmal die Kurzform all dieser Schritte an dem Beispiel meines Projektes Keychain:

Es sollte ein mittelgroßer Anhänger mit einem Radius von 5cm werden da bei einigen Testdrucken von verschiedenen Motiven dies die besten Ergebnisse brachte was die Sichtbarkeit der Logos anging. Dies ist etwas was man immer beachten sollten den einige Dinge sind einfach kaum noch zu erkennen wenn man unter eine bestimmte Größe fällt.

Somit war ein Radius von 5 cm festgelegt. Als nächstes habe ich eine Gesamtstärke des ganzen Anhängers mit maximal 5mm definiert. Die Logo Dateien hatten eine Stärke von 5mm so musste ich diese nicht skalieren. Die Basis habe ich dann mit einer Stärke von 3mm definiert so das wenn ich beide Vorlagen zusammen gefügt hatte das Logo 2mm über der Grundplatte sichtbar war.

Diesen Vorgang habe ich dann für die 4 besten Logos durchgeführt und diese dann im Slicer erneut geschnitten und so den Druck für 2 Farben definiert.

Hier nun eine kleine Liste wie ich nicht Projektbezogen vorgehe:

  • Idee formulieren
  • Erste Entwürfe in TinkerCAD
  • erste Testdrucke um Größe und Details an zu passen
  • Bearbeitung der CAD Dateien in Fusion 360 um auf die durch die Prototypen Drucke heraus gefundenen Details und Maße zu kommen
  • Erneute Testdrucke
  • Evaluieren der Testdrucke und eventuell erneute Anpassungen in Fusion
  • Erneute Testdrucke in einer neutralen Farbe
  • Bei positivem Ergebnis:
  • Definieren von 2 Farbdruck oder einspannen des Filamentes bei einfarbigen Drucken
  • erster Druck des Endproduktes
  • Bei Erfolg: Druck der entsprechenden Anzahl der gewünschten Stückzahl
  • Nachbearbeitung (entfernen von Support, Brim, Raft etc.)
  • Montage soweit notwendig.

Alle Punkte will ich normaler weise mit Fotos festhalten, muss jedoch feststellen, dass ich dies gerne mal vergesse und nur Fotos von den Enddrucken mache. Hier muss ich definitiv etwas disziplinierter werden.

Nun fragen sich viele wieviele Stunden man pro obigen Punkt benötigt und da gibt es keine einfach Antwort da es hier massiv auf das Projekt an sich ankommt.

Beispiel Clockwork:

Punkt 1-7 haben aktuell insgesamt ca. 350 Stunden verschlungen

Beispiel Keychain:

Punkt 1: 1- Stunden

Punkt 2-13: 80 Stunden

Allein die beiden Projekte verdeutlichen sehr gut wie unterschiedlich sowas sein kann zumal bei Keychain nicht alle 13 Punkte notwendig waren sondern einige Ausgelassen werden konnten da die Drucke sehr einfach zu Drucken waren. Die meiste zeit ging hier in die Druckzeit.

Mit der Idee start natürlich alles und da ich jemand bin, der das Rad nicht immer wieder erfinden will schaue ich dann erstmal im Internet ob eventuell schon mal jemand was Designed hat was mir helfen würde. Oft finde ich wirklich passende Dinge und muss dann nur Testdrucke machen um eventuelle Anpassungen an den Druckeinstellungen vor zunehmen.

Hier habe ich tatsächlich gerade nen Projekt wo ich an einem Prototyp arbeite welches ich hier kurz nachreiche um die Prozessvielfalt noch mal zu schildern:

Aktuell arbeite ich an einem Projekt nennen wir den Arbeitstitel mal MastersGold. Bei diesem Projekt habe ich die Idee ganz normal im CAD erstellt und den ersten Prototypen mit einem meiner FDM Drucker gedruckt um hier als erstes heraus zu finden ob ich dies damit zufriedenstellend, was die Qaulität und das Druckbild angeht, drucken kann oder ob ich den Harzdrucker nutzen muss. Das Ergebnis schrie nach Harzdruck. Als habe ich die Modelldatei in den anderen Slicer geworfen und mit gut funktionierenden Werten von anderen ähnlichen Drucken gedruckt. Da es sich um einen Beidseitigen Druck, sprich auf beiden Seiten befinden sich Motive, handelt waren die gewählten Einstellungen nicht erfolgreich. Eine Seite ist super geworden die andere war kaum zu erkennen. Also bin ich erneut in den Slicer hab das Modell anders Positioniert und drucke gerade den dritten Prototypen. Wird dieser Erfolgreich werde ich das verwendete Resin wechseln und erneut einen Testdruck starten, dies ist nur dem geschuldet, dass ich vorher mit transparentem Resin ein Modell gedruckt habe und keine Lust hatte alles zu reinigen und auf das eigentliche Resin zu wechseln. Ist der Druck mit dem Standard-Resin erfolgreich erhöhe ich einfach die Stückzahl auf der Druckplatte um sowohl Material, Energie wie auch Zeit zu sparen um eine von mir gewünschte Menge schnellst möglich zu erreichen.

Dies sollte als kleinen Einwurf reichen um auch hier nochmal zu verdeutlichen, das wirklich jeder Druck und jedes Modell einzigartig in der Herstellung ist.

Bei meinen eigenen Designs sieht dies wieder ganz anders aus. Also ist es auch wichtig ob Ihr eine fertige Datei zum Drucken nehmt die von wem anderes ist oder ob Ihr den Druck komplett selber erstellt.

Bei mir waren es in meinem ersten Jahr zu 99 % vorgefertigte Drucke wo ich nur die Druckeinstellungen ab und zu anpassen musste. Erst nun nach ca. 1 Jahr habe ich angefangen eigene Designs und Drucke zu designen und mich so in CAD Anwendungen langsam ein zuarbeiten.

Dies macht gerade dann Sinn da man seinen Drucker dann schon gut kennt und Eigenheiten im Design berücksichtigen kann.

Ich hoffe dies konnte Euch etwas helfen.

Viel Spaß beim Drucken

Eurer Leviathan

Von Leviathan

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