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Eine unruhige Nacht (Jesper Jones 13)

Jesper war nach dem aufregendem, aber auch sehr erfolgreichen Tag sehr müde gewesen und früh ins Bett gegangen. Leider wollte sich der Schlaf jedoch nicht einstellen. Der erneute Brief in der Handschrift seiner Frau beschäftigte Ihn so sehr.

Weitere 2 Stunden warf Jesper sich von links nach rechts und fand doch keine Position, in der er wirklich gemütlich lag, aber aufstehen wollte er auch nicht. Morgen hatte er zwar Ruhetag, das erste Mal in 10 Jahren, doch er wollte den morgigen Tag nicht mit schlafen verbringen.

Doch nachdem seine Wut am Zenit ankam, stand er doch auf, zog sich an und ging in sein Büro. Der Brief wurde ja schon untersucht und doch hatte Jesper das Gefühl irgendwas sehr Wichtiges verpasst zu haben. So akribisch wie es Ihm um 3 Uhr nachts möglich war durchsuchte er sein Büro auf jegliche ungewöhnlichen Veränderungen.

Der Erfolg wollte sich jedoch erst nach weiteren 2 Stunden Suche einstellen. Wieso hatten Walter und er dies nicht direkt gefunden. Warum war so was Einfaches nicht aufgefallen?

Er guckte auf den Tisch und war sprachlos. Seine Visitenkarten waren umgeworfen worden und an einer anderen Stelle sauber wieder aufgestellt worden. Walter und sein Kollege waren dies nicht denn Jones war ja die ganze Zeit bei Ihnen und hätte dies bemerkt.

Er nahm sich einen Handschuh aus der Schublade und einen Beweisbeutel. Damit bewaffnet nach er den Kartenhalter auf und tütete Ihn ein. Er wollte dies direkt zu Walter bringen, doch Ihm fiel zum Glück noch rechtzeitig ein, wie früh bzw. spät es doch war. Also musste er sich die Zeit irgendwie vertreiben, bis er zu Walter aufs Revier konnte. 

Zum Schlafen war Jesper viel zu aufgedreht. Der neue Fund hatte Ihm neue Kraft verliehen.

Hier im Büro konnte er aber nun nichts mehr ausrichten also ging er zuerst ins Wohnzimmer und schaltete den TV ein. Das Programm war gelinde gesagt schwierig, in den Pausen andauernd nackte Menschen und andere komische Werbung. Er schaltete den TV wieder aus und ging in die Bibliothek. Ein gutes Buch hatte Ihn immer wieder zurück auf den Boden der Tatsachen gebracht. Er schaute sich um und wusste sofort, das war eine dumme Idee. Er hatte einfach zu viele Bücher, um sich nun eins auf die Schnelle auszusuchen.

Gedanken schossen in seinen Kopf: Sollte er doch nochmal versuchen zu schlafen oder sollte er schon mal zum Revier fahren und dort auf Walter warten?

Jesper Jones Ermittler und gelernter Psychologe wusste nicht, wo Ihm der Kopf stand. Immer wenn es um seine Frau ging, war er nicht er selbst, zu viele Erinnerungen schwangen mit.

NEIN NEIN NEIN rief sich Jesper in den Kopf, er wollte jetzt keine Kurzschlussreaktionen ausführen. Er wollte alles in Ruhe und in der richtigen Reihenfolge umsetzten. Dies bedeute nun mal auch, dass er bis um 8 Uhr warten musste, bevor sein Freund Walter König als Kommissar im Vermissten und Mord Dezernat des Scotland Yards in London seinen Dienst begann. Er kannte das Dezernat nur zu gut und hatte nicht unbedingt nur gute Erinnerungen an dieses. Zu viel war damals passiert. Walter hatte sich natürlich schon tausendmal bei Ihm entschuldigt und Jesper war Ihm schon lange nicht mehr böse, immerhin war Walter mittlerweilen seit vielen Jahren sein bester Freund. Doch die Erinnerungen konnte und wollte Jesper nicht loswerden, denn sie hatten Ihn zu dem gemacht der er heute war.

Zum wiederholten Male guckte Jones auf seine Uhr: 6:45 am zeigte sie Ihm an.

Die Zeit zog sich wie Kaugummi und er war die Fliege, die in dieser Falle klebte.

Jesper ging aus der Bibliothek in sein Schlafzimmer um sich um zu ziehen, immerhin wollte er ja nicht im Pyjama bei Walter auftauchen. Als er damit fertig war ging er wieder nach unten sammelte sein neues Beweisstück ein und verstaute es in der rechten Mantelinnentasche. Nochmal guckte er auf die Uhr und es war mittlerweilen 7:55 pm, also Zeit sich auf den Weg zu machen.

Jones verlies das Haus durch den Hinterausgang und ging direkt zur Garage, wo sein Auto stand. Langsam parkte er aus und begab sich auf den Weg zu Scotland Yard. Die Nacht steckte Ihm in den Knochen, müde und leicht unkonzentriert fuhr er lieber etwas langsamer als normal. Hinter Ihm hupten einige Leute, die es anscheinend eiliger hatten als er, aber dies interessierte Ihn nicht.

Er kam nach 30 Minuten Fahrt am Yard an, normalerweise brauchte er nur 15 Minuten, aber heute war es Ihm sicherer erschienen sich Zeit zu lassen. Kaum parkte er den Wagen und verließ das Auto da kam Ihm schon sein Freund Walter entgegen.

Jesper wie siehst Du denn aus? Ich wollte gerade zu Dir ich habe Neuigkeiten bezüglich unseres gemeinsamen Falles. Brach es aus Walter König heraus ohne, dass er seinen Freund begrüßte.

Ja guten Morgen Walter ich habe nicht geschlafen und auch Dir einen guten Morgen. Übrigens bin ich aus genau dem gleichen Grunde bei Dir ich habe auch Neuigkeiten und benötige Deine Hilfe erneut. Erwiderte Jones gegenüber Walter.

Beide Männer schauten sich fassungslos an und fingen gleichzeitig laut an zu lachen. Es war ein befreiendes und gutes Lachen. Es tat Ihnen so gut, dass sie fast vergaßen, wo sie sich befanden. Die vorbei gehenden Passanten würdigten die beiden eines verständnislosen Blickes gingen aber danach direkt weiter.

Jesper fing sich und musterte Walter genau. Wieso wollte er mit den News zu Ihm kommen? Warum hatte er nicht angerufen, wie er es sonst tat?

Walter schein seine Gedanken zu erraten und zeigte nur auf Jespers Auto. Beide setzten sich ins Auto und Walter bat Jones doch eine Runde um den Block zu fahren, da er nicht viel Zeit habe.

Nun berichtete er was er entdeckt hatte. Der Kriminaltechniker, den er bei Jesper mitgebracht hatte, hatte doch etwas gefunden dies aber den beiden Männern verschwiegen da er sich erst sicher sein wollte. Nach der Überprüfung war er bei Walter erschienen und hatte Ihm gesagt er habe die Fingerabdrücke eines Geistes gefunden. Walter dachte zuerst an einen Spaß des Technikers, bis er die Ergebnisse schwarz auf weiß sah. Die gefundenen Fingerabdrücke gehörten eindeutig zu Emalia Jones, Jespers Frau.

Jesper wechselte nach dieser Eröffnung seine Hautfarbe im Sekundentakt von rot zu weiß und wieder zurück, ihm war schlecht und so fuhr er an die Straßenseite. Tief atmend ließ er sich das gerade erfahrene nochmals von Walter bestätigen und erkundigte sich, ob jeder Zweifel ausgeschlossen sei.

Walter bestätigte Ihm es gab keinerlei Zweifel seine Frau musste noch leben. Da Jesper alle Schlösser, die Alarmanlage und andere Maßnahmen nach dem Verschwinden bzw. angeblichem Tod seiner Frau erst gewechselt hatte, musste Emilia über einen anderen Weg ins Haus gelang sein.

Wie sollte dies möglich sein Jesper bezweifelte das es einen Zugang gab, den er nicht kannte und doch musste es so sein. Walter eröffnete Ihm das Scotland Yard auf Grund der Fingerabdrücke den Fall neu aufrollen wolle und er wieder der Ermittler sein wird. Aus diesem Grund war es nicht gut, wenn sie zusammen gesehen würden.

Jesper schluckte war aber froh das Walter die Ermittlungen wieder aufnehmen würde und das sogar offiziell. Doch hatte er auch Bedenken, was die kommenden Tage anging.

Walter eröffnete Ihm, dass er am morgigen Tage mit einem Architekten und 5 Polizisten zu Jesper kommen würde, um den Zugang zum Haus zu suchen. Jesper war einverstanden damit, auch wenn Walter Ihm klar machte, dass dies zwar nett sei, Ihn aber von der Suche nicht abgehalten hätte.

Dies war Jesper natürlich klar und er war seinem Freund für sein Verständnis und seine Worte sehr dankbar.

Jones ließ Walter vor dem Yard aussteigen und verabschiedete sich von Ihm bis morgen.

Lange fuhr er noch durch die Straßen Londons allein mit seinen Gedanken und Gefühlen.

Als er dann endlich zu Hause ankam war es bereits dunkel und er hatte gar nicht gemerkt wie der Tag an Ihm vorbeigezogen war.

Nun wollte er nur noch ins Bett und schlafen, den morgen würde ein aufwühlender und anstrengender Tag werden. Viele fremde Personen würden sein Haus auf den Kopf stellen und er hoffte nur, dass er nicht wieder drei Tage aufräumen musste wie vor 10 Jahren bei der ersten Durchsuchung des Hauses.

Mit diesem Gedanken ging Jesper hoch in sein Schlafzimmer und zog sich um. Kaum den Pyjama an war er jedoch so wach als habe er drei Tage geschlafen oder 5 Liter Kaffee getrunken.

Er dachte nur: Ah so eine Nacht wird das also wieder.

Jesper würde Recht behalten er konnte zwar etwas schlafen aber sehr unruhig und von Alpträumen geplagt. So wachte er am kommenden Morgen auch nicht erholt auf.

Wie jeden Morgen ging er zuerst in die Küche und machte sich einen Kaffee. Mit diesem in der Hand ging er ins Wohnzimmer und wartete das Walter und die Herr Scharen an Polizisten bei Ihm einfallen würden.